Rolf Klammer am 18.10.2018 im Rat der Stadt Rotenburg zur Debatte über die Einrichtung der Oberstufe an der IGS:
Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender, Herr Bürgermeister, Mitglieder der Verwaltung, sehr geehrte Ratsmitglieder, Vertreter der Presse und Gäste.
Während der Diskussion um die Einführung einer Oberstufe an der IGS, stieß ich in den vergangenen Wochen auf einige, meiner Meinung nach erwähnenswerte, Artikel in der Rotenburger Kreiszeitung.
Da wäre zunächst ein Bericht vom 20.09.18 mit der Überschrift
„Wirtschaftsvertreter halten nicht viel von dritter Oberstufe“.
Hier wird eine Aussage von Herrn Kehrstephan, Vorsitzender des Rotenburger Wirtschaftsforum, unter anderem wie folgt wiedergegeben: So aber sieht er „viel zu viel Konkurrenzdenken“ unter den Schulen und ihren Trägern.
Dieses Konkurrenzdenken bestimmt leider in einem viel zu hohem Maße die Diskussion. Können wir, sehr geehrte Ratsmitglieder, jetzt auch einfach sagen: Ok, wir lassen das Ganze, weil 2 Schulen hier in Rotenburg das nicht wollen?
NEIN, das können wir nicht!
Wir haben hier einen ganz starken Egoismus der einzelnen Schulen.
ICH, das Ratsgymnasium; ICH, die BBS.
Von diesem Egoismus müssen wir weg hin zu einem WIR.
Ich werde jetzt nicht sagen:“ Wir schaffen das“; weil der Spruch ist etwas vorbelastet. Ich sage stattdessen, und das ist ein Spruch aus der Werbung für die Aktion Mensch:
DAS „WIR“ GEWINNT.
Nun komme ich zu einem Bericht vom 16.10.18
„Das Nein zeichnet sich ab“
Hier wird darüber berichtet, dass sich Bürgermeister Weber mit der Fraktion WIR/FDP zusammensetzen wolle, um über das Millionendefizit im Haushaltsplan für 2019 zu sprechen.
An der Meinung der Fraktion würde das aber wenig ändern, wie Sprecher Jens Kohlmeier (WIR) vorab versicherte. „Wir entscheiden uns gegen die IGS-Oberstufe“.
Dazu habe ich zwei Anmerkungen:
- Wenn ein Informationsgespräch mit dem Bürgermeister sowieso nichts an meiner Meinung ändert und dieses auch schon vorab der Kreiszeitung mitgeteilt wird, kann ich mir dieses Gespräch auch schenken.
- Was haben die Kosten für die Errichtung einer Oberstufe an der IGS mit dem Haushaltsdefizit 2019 zu tun? NICHTS
Im Übrigen sind wir als Ratsmitglieder jetzt ja auch alle dazu aufgerufen, in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und der Verwaltung, Mittel und Wege zu finden, dass es nicht zu einem Defizit kommt.
Dem Bericht zu Folge,“ lässt sich Hr. Kohlmeier aber ein Hintertürchen offen. Wenn der Plan zum Schuljahr 2020/2021 zu starten aktuell nicht durchsetzbar sei, könne man das Thema wieder auf die Tagesordnung setzen lassen. Und zwar dann, wenn die Schule bewiesen hat, daß die Schülerzahlen entsprechend sind.“
Dazu ebenfalls 2 Anmerkungen:
- Eine IGS MIT Oberstufe, dürfte naturgemäß einen höheren Zulauf haben als eine IGS ohne
- Umso später wir eine Oberstufe installieren umso mehr Jahrgänge haben dann eben nicht die Möglichkeit an der IGS ihr Abitur zu machen.
Als nächstes komme ich zu einem Bericht vom 22.09.2018
„Oberstufe an der IGS nimmt die nächste Hürde“
Und zwar meine ich den Einwand von Hauptschulrektor Lühr Klee.
Er meinte: „Die erste Frage müsste doch sein: Ist es für die Schule sinnvoll, eine Oberstufe einzurichten?“ Und: „Es geht hier doch um das Projekt IGS“
Diese Sichtweise kam auch meiner Meinung nach in der bisherigen Diskussion viel zu kurz.
Rotenburg wollte eine IGS. Rotenburg hat eine IGS. Zu einer IGS gehört auch eine Oberstufe.
Jetzt noch zu einem Bericht vom 20.09.2018
„CDU für drittes gymnasiales Angebot“
Hier geht es um eine Sitzung des Kreistag-Schulausschuss am 23.11.2010.
Hier zitiere ich nun die Kreiszeitung mit Aussagen unseres Ratsvorsitzenden Herrn Leefers.:
„Leefers machte deutlich, dass man in Rotenburg neben dem Ratsgymnasium und den BBS eine Oberschule mit gymnasialen Angebot wünsche.“
Dazu kann ich nur sagen:
Herr Leefers, bleiben sie bei Ihrer Meinung und stimmen entsprechend ab.
Zum Schluss möchte ich mich jetzt noch einmal wiederholen:
Rotenburg wollte eine IGS; Rotenburg hat eine IGS; zu einer IGS gehört auch eine Oberstufe.
Vielen Dank meine Damen und Herren