Zum oben genannten Thema, das im Winter die Rotenburger Gemüter über Gebühr erhitzt zu haben und gefühlt seit Wochen die lokale Politik zu bestimmen scheint, beziehen unsere SPD-Ratsmitglieder Rolf Klammer (Sportausschussvorsitzender) und Andreas Weber (ehem. Bürgermeister) klar Stellung. Mitglieder der SPD-Fraktion und des Ortsvereins teilen ihre Ansicht auf der Anfang Februar stattgefundenen Klausurtagung.
Die Entscheidung gegen einen Kunstrasen im Ahe-Stadion wurde entgegen anderslautender Behauptungen transparent nach intensiver Erörterung der Pro- und Gegenargumente einstimmig im Stadtrat getroffen. Nach der Realisierung hat diese einstimmige Entscheidung bis heute die Trainings- und Spielmöglichkeiten im Ahe-Stadtion nicht nur für die Fußballer, sondern auch für alle anderen Sportarten entscheidend verbessert.
Nach Analyse der aktuellen Situation können folgende Feststellungen getroffen werden: Die neue Naturrasen-Spielfläche wurde in den letzten Monaten intensiv genutzt. Diese intensive Nutzung hat alle anderen Spielflächen damit entscheidend entlastet, weshalb sie in besserem Zustand sind als viele Jahre zuvor. Aufgrund dessen musste wenn überhaupt dann nur ganz selten ein Spiel witterungsbedingt im Stadion abgesagt werden. Die Stadt Rotenburg hat sogar darüber hinaus Profivereinen der Bundesligen die Möglichkeit einräumen können, die gern besuchten hervorragenden Trainingsmöglichkeiten zusätzlich anzubieten und zu nutzen.
Ein Naturrasen benötigt keinen „Stresstest“. Die neue Spielfläche braucht aber nach hartnäckigem Bodenfrost eine mehrtägige Pause, um aufzutauen.
Steuermittel wurden nicht für die Anlage des sogenannten Winterrasens verschwendet. Die neue Spielfläche hat Rotenburg tatsächlich abzüglich Flutlicht, Ballfangzaun, Landkreiszuschüssen und großzügiger Spende von Rolf Ludwig weniger als 150.000 € gekostet. Ein Kunstrasenfeld hätte Rotenburg mehr als das Vierfache gekostet. Weitaus höhere Folgekosten inklusive der Entsorgungsprobleme des massenhaften Kunststoffs wären nach ca. 15 Jahren angefallen. Eine zusätzliche Mikroplastik-Gefährdung für unsere Gewässer und Meere geht vom Rotenburger Ahe-Stadion nicht aus.
Wie am 22.02.2023 im Weserkurier zu lesen ist, gilt der Kunstrasen in Fußballerkreisen als problematisch. Ein Bremer Trainer stellt in dem Artikel fest: „Auf Kunstrasen gibt bei schwierigen Bewegungen irgendwas nach.“ Die häufigen Verletzungen von Gelenken seien „oft eine Sache des Untergrunds“.
Die Gräben in der Rotenburger Politik sind nicht tief, sondern die Meinungen unterschiedlich! In einer Demokratie können unterschiedliche Positionen eingenommen werden. Schließlich setzen sich die besseren Argumente in der Diskussion durch und die Rotenburger Wähler haben eine Wahlmöglichkeit.
Wir sind froh, dass der rote Schlacke-Platz ersetzt wurde, auf dem sich in den letzten über 50 Jahren schon viele Sportler verletzt haben, ein besseres Mikro-Klima im Stadion mit weniger Staub und Hitze, dafür mehr Sauerstoff im Sommer vorherrscht und ganzjährig verbesserte Trainingsmöglichkeiten insbesondere für die vielen Kinder und Jugendlichen geschaffen worden sind.
Wir danken nochmals den standhaften Politikern im Rotenburger Stadtrat, der Verwaltung für die gute Arbeit, dem Landkreis für die finanziellen Hilfen und insbesondere Rolf Ludwig für die größte Spende, die die Stadt Rotenburg jemals erhalten hat.
Schließlich bitten wir darum, die Diskussion zu beenden und zu den wichtigen Themen in Rotenburg zurückzukehren, damit sich Rotenburg wie in den vergangenen Jahren auch weiterhin gut entwickelt.
Ingo Krampitz, Astrid Mujica Alvarado
Co-Vorsitzende des Ortsvereins der SPD Rotenburg