Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste!

Nachdem sich der Bürgermeister und die unterschiedlichen Fraktionen zu dem Thema „neuer Rasenplatz“ im Ahestadion geäußert haben, kann ich dem Bürgermeister und den Fraktionen der Grünen und SPD nur zustimmen, möchte aber zu den mich persönlich und Rolf Ludwig verletzenden Äußerungen in der Stellungnahme der CDU, Herr Purrucker und der Rotenburger Kreiszeitung sagen:

  1. Mangelnde Transparenz:
    Nicht das erste Mal, dass mir dieses fälschlicherweise in Haushaltsdebatten und unterschiedlichsten Themenbereichen vorgeworfen wurde.
    Hier in diesem Fall wurde das Thema politisch seit über 20 Jahren diskutiert! Während meiner Amtszeit in mindestens 25 Sportausschuss-, Verwaltungsausschuss-, Finanzausschuss- und Ratssitzungen!
    Zusätzlich wurde am 7.9.2018 weit vor der wohlgemerkt einstimmigen Entscheidung im Stadtrat, die zweckgebundene Spende von Rolf Ludwig in Höhe von 250.000 € anzunehmen und den Bau eines Winterrasenplatzes in Auftrag zu geben, eine öffentliche Expertenanhörung mit Vertretern des DFB, dreier unterschiedlicher Ingenieurbüros und eines Kunstrasen-Entsorgungsfachmannes durchgeführt, ein Hearing, das über fast 4 Stunden andauerte. Keine Fragen blieben damals offen!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mehr Offenheit und Transparenz geht wirklich nicht!
  1. Unterhaltssteigerungen wurden immer offen kommuniziert, was alle Ratsmitglieder mitentschieden haben. Es war immer die Rede davon, dass ca. 20.000 € mehr an Unterhalt als für den Grandplatz erforderlich sei, was auch im Protokoll der damaligen Sportausschuss, Verwaltungsausschuss und Ratssitzung unter Gegenüberstellung der Baukosten und der Folgekosten ersichtlich war. Diese Daten wurden alle auf der Basis der Expertenangaben mitgeteilt.
  1. Versprechungen habe ich in meiner gesamten Amtszeit keine vorgenommen, vielleicht außer, dass ich einen Amtseid geschworen hatte, mich mit ganzer Kraft für die Stadt Rotenburg nach bestem Wissen und Gewissen einzusetzen.
  1. Ich bin aber neben der SPD, den Grünen vor allem auch dem Ratsherrn Schwedesky sehr dankbar, weil dieser immer wieder auf Vernunft und Pragmatik hinwies und damit den einstimmigen Beschluss des Rates am 7.9.2021 für die Umwandlung des Schlackeplatzes in einen zusätzlichen Rasenpatz positiv beeinflusste.
  1. Wir haben für den Rotenburger Sport und das Ahestadion, auf dem heute schon wieder eine Jugendmannschaft bei Regen trainierte, etwas sehr positives geschaffen!

Zu den Leserbriefen werde im mich weiter nicht äußern.

Abschließend möchte ich mich aber zu dem Kommentar vom Chefredakteur der Rotenburger Kreiszeitung äußern, was auch legitim ist, weil hier nicht die Pressefreiheit betroffen ist, sondern die persönliche Meinung von Herrn Krüger:

„Ein Rotenburger Mäzen, der dem Fußball der Kreisstadt eigentlich gar nicht so großartig freundschaftlich verbunden ist“ wurde ausgeführt:

  1. Rolf Ludwig ist kein Mäzen, sondern Rotenburger Ehrenbürger, nicht zuletzt auch dafür, dass er sich weit über 60 Jahre ununterbrochen um den Rotenburger Sport gekümmert hat, diesem nicht nur finanziell unterstützt hat – wie dieses ein Mäzen tut – sondern immer im Blick hatte, die Kinder und Jugendlichen von der Straße in die Vereine zu holen, damit sie dort sowohl Bewegung, als auch Gemeinschaft erleben konnten.
  2. Dass er dem Fußball der Kreisstadt nicht freundschaftlich verbunden sei, stimmt ebenso nicht. Denn gerade Rolf Ludwig hat 1977 gemeinsam mit Jürgen Jürgensen und Hinrich Heinecke den RSV gegründet und den Fußballsport der Spielvereinigung und des FC Rotenburg damit gerettet.
  3. Er hat die Sanierung des Vereins vor der drohenden Insolvenz tatkräftig unterstützt und ist einer der häufigsten Besucher des Ahestadions gewesen.

Bis ihm von einem Verantwortlichen des RSV aber der Zugang zum Oberliga-Spiel verwehrt wurde, weil er sich gegen einen Kunstrasenplatz geäußert hatte, sich der RSV unsolidarisch aus der Familie der Rotenburger Sportvereine herausnahm und schließlich Rolf Ludwig sogar von Vereinsvorstandsmitgliedern öffentlich herabgewürdigt und beleidigt wurde.  

Rolf Ludwig ist dem Fußballsport in der Kreisstadt aber trotzdem sehr zugetan, förderte die Jugendarbeit des RSV und ebenso die SG Unterstedt, die auch zum Fußballsport der Kreisstadt elementar gehört. Die größte Spende, die die Stadt Rotenburg jemals erhalten hat, über 250.000 € war für den neuen Rasenplatz vorgesehen, zur Förderung des Jugend-Fußballsports gedacht. Dass das Thema zu einem Politikum geworden ist, liegt weniger an Eitelkeiten wie behauptet, sondern eher daran, dass dieses zu einem Politikum von Vereinsverantwortlichen des RSV gemacht worden ist – und heute offensichtlich immer noch gerne gemacht wird.

Nein, Herr Krüger, da liegen Sie mit Ihrem Kommentar falsch und befeuern den Frust seitens der Fußballer, obwohl ein wenig Selbstkritik in Richtung der Fußballverantwortlichen angebracht gewesen wäre.

Ich bin im gesamten letzten Jahr mehrfach auf dem Sportplatz in der Ahe gewesen und habe voller Freude beobachten können, wie mit teilweise 4 Kinder- und Jugendmannschaften zeitgleich fast täglich auf dem neuen Rasen trainiert wurde, von Sportlerseite immer mit Begeisterung über den wunderbaren Platz, von Sportplatzwarten begeistert, weil die anderen Rasenplätze Entlastung erfuhren und sich erholen konnten, von den Trainern häufig kommentiert: „Toller Platz, herzlichen Dank dafür, Andreas, aber wir wollen erst einmal sehen, was der Rasen im Winter aushält!“

Ein Naturrasen, der bekanntermaßen im Winter genauso wenig wächst, wie eine Eiche, der wurde einem völlig unnötigen „Stresstest“ Anfang Januar unterzogen, auf gefrorenem Boden bei Regen und aufgeweichter oberster Grasnabenschicht. Die obere Schicht sei seifig und glitschig gewesen, darunter hart wie Beton! Was für ein Wunder bei der Witterung!

Von Erwachsenenmannschaften des RSV wurde ein großer Schaden verursacht und damit den Kindern und Jugendlichen auf Wochen eine hervorragende Trainingsmöglichkeit geraubt.

Was für ein „vorbildliches Verhalten“ der scheinbaren „Idole“ der jungen Fußballtalente!

Dafür auch öffentlich noch mit Schuldverweisungen Verständnis zu vermitteln, ist für mich und viele Rotenburger Bürgerinnen und Bürger nicht mehr verständlich.

Der Jugendabteilung des RSV ist es glücklicherweise Dank qualifiziertem Training durch hochmotivierte Trainer und Betreuer auch dank zusätzlich hervorragender Trainingsmöglichkeiten übrigens seit kurzem gelungen, wieder enorm zu wachsen. Dafür von dieser Stelle meinen herzlichen Dank!